„Ich bin seit 47 Jahren Glücklichmacher“

Meinrad Meier (62) ist der dienstälteste Mitarbeiter der Kägi Manufaktur. Manchmal nimmt er sich Arbeit mit nach Hause – am liebsten in der Sorte Haselnuss. Vom Glück kann man eben nie genug bekommen.

Der dienstälteste Kägi Mitarbeiter Meinrad

Für die Herstellung von Schweizer Qualitätswaffeln braucht es neben guten Zutaten vor allem Musse. Und wenn bei Kägi einer Musse hat, dann Meinrad Meier. Seit 47 Jahren arbeitet der Mann mit dem unverkennbaren Schnauzbart in der Manufaktur im Toggenburg. Die drei Kägi-Brüder kennt er noch persönlich.

„Die Chefs sprachen mich nur mit Vornamen an, nie mit Herr Meier“, sagt Meinrad Meier. „Otto Kägi hat immer gefragt, ob ich wieder beim Heuen war.“ Meier stammt von einem Bauernhof nur ein paar Kilometer vom Kägi Stammsitz entfernt, und es ging damals eben sehr persönlich zu in der Manufaktur. Genau wie die Rezepturen hat sich das bis heute kaum verändert.

Wenn man den grauhaarigen Mann danach fragt, woran er sich in seiner Kindheit am liebsten erinnert, bekommt er leuchtende Augen und sagt: „An das Kägi fret. Damals war es etwas sehr Besonderes, wenn einem die Eltern eine Schokoladenwaffel schenkten.“

Zu Kägi kam Meinrad Meier direkt nach dem Schulabschluss, da war er 15 Jahre alt. „Im Laufe der Zeit durfte ich die ganze Manufaktur kennenlernen“, sagt der heute 62-Jährige. „Ich habe die wertvollen Kakaobohnen geröstet, Waffelfüllungen gemischt und den Zucker gemahlen.“ Vor 35 Jahren wechselte Meier in die Waffelherstellung.

„Ich selbst mag am liebsten Kokosnuss und Haselnuss“, sagt Meier. Er probiere immer noch „gern und viel“, auch nach so langer Zeit.

Drei Jahre dürfe er noch, dann sei er Rentner. Meinrad Meier spricht von „dürfen“, nicht von „müssen“. „Wenn ich heute noch einmal vor der Wahl stünde, würde ich hier sofort wieder anfangen. Es ist schon etwas Besonderes, bei Kägi zu arbeiten.“ Die Menschen bei Kägi seien einzigartig, genau wie das Produkt, das sie herstellten.

Was Meinrad Meier als Rentner tun wird, weiss er schon, Hobbys hat er genug. „Ich spiele seit über 40 Jahren Tuba und Bass in einer Musikgesellschaft, bin seit 25 Jahren Souffleur einer Theatergruppe und seit 40 Jahren verheiratet.“ Auf die Frage, was seine Frau mache, lacht Meier und sagt: „Die arbeitet natürlich auch bei Kägi.“

18. Oktober 2014